Smoothies - grüne Smoothies: eine kritische Betrachtung
- Dez
- Bettina
Die Menschheit hat eine neue Ära der Ernährungsweise betreten. Nahrung wird jetzt nicht mehr erwärmt, gekocht, denaturiert, nein, sie wird ganz einfach schön zerkleinert und gemischt und einfach getrunken. Das spart auf alle Fälle Zeit. Und was bringt es sonst noch?
Grüne Smoothies, die Mixgetränke aus Obst, Gemüse und Grünpflanzen jeder Art erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Sie werden irgendwie als Bestandteil einer besonders gesunden Lebensweise angesehen. Weil die meisten Menschen diese Meinung einfach so übernehmen, ohne selber darüber nachzudenken, möchte ich hier gern einmal eine kritische und doch möglichst neutrale Sichtweise auf diese Modeerscheinung werfen.
Grüne Smoothies Vorteil 1
Smoothies sollen den Vorteil bringen, dass man es auf eine leichte
und schmackhafte Art schafft, mehr frisches Obst und Gemüse am
Tag zu sich zu nehmen. Man hat sie schnell zubereitet, kann sie überall
mitnehmen und verputzt automatisch größere Mengen von frischen
Pflanzen. Dadurch wird der Körper mit einer größeren
Menge an Vitalstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen etc. versorgt. Diesem
Effekt sind wohl auch die positiven Wirkungen der Smoothies zu verdanken,
sei es, ob es sich um mehr Vitalität, ein stärkeres Immunsystem,
Gewichtsabnahme oder das Verschwinden einer Glatze handelt.
Allerdings: wie viel Nutzen der eigene Smoothie liefert, hängt
natürlich direkt davon ab, was man für Zutaten verwendet.
Sind dies nährstoffarme und mit Schadstoffen belastete Pflanzen,
tut man sich bestimmt nichts Gutes. Oft wird der Eindruck erweckt, dass
schon allein der Begriff "Smoothie" garantiert, dass man da
etwas "gesundes" hat. Dies kommt wirklich auf den Inhalt an.
Vorteil 2
Sie sparen Zeit und schonen Ihre Zähne, denn die großen Mengen an Nahrung müssen nicht lang und gründlich gekaut werden. Das macht vor allem bei dem vielen essen von Obst einen wirklichen Unterschied.
Nachteil 1
Nahrung ist nicht dazu gedacht, um getrunken zu werden. Die Natur hat keinen Mixer vorgesehen, aber sie hat vorgesehen, dass Nahrung als erste Station der Verdauung im Mund bearbeitet wird. Insbesondere für Kohlenhydrate und Fette ist dieser Schritt essentiell bei der Verdauung. Der Speichel ist unser erster Verdauungssaft, der mit einer Fülle von Enzymen den Verdauungsbrei auf die weitere Verarbeitung im Magen vorbereitet, des Weiteren wird auch durch diesen ersten Schritt die Ausschüttung von Verdauungssäften der anderen Organe angeregt. Trinken wir einfach die schwer verdaulichen Nahrungsmengen, so ist der Magen mehr als überfordert, und erst recht nicht auf Verdauung vorbereitet. Die Verdauung der Nahrung wird weniger gut ablaufen, auf Dauer durch die unzureichend verarbeitete Nahrung der Darm leiden. Es wundert mich daher nicht, dass ich immer wieder von Smoothie-Trinkern höre, wie schwer ihnen dieser Nahrungsbrei im Magen liegt... Klar macht das dann erstmal satt. Der Körper hat jetzt eine Menge damit zu tun. Wenn Sie Smoothies unbedingt trinken möchten, dann verwenden Sie möglichst kohlenhydrat- und fettarme Zutaten!
Nachteil 2
Wenn Sie für die Zubereitung keine sehr hochwertigen und besonders nährstoffreichen Zutaten verwenden, die einen wirklichen Mehrwert für Ihre Ernährung liefern, könnte es sein, dass Sie sich mehr einen gesundheitlichen Nutzen vormachen, anstatt tatsächlich einen zu haben. Auch ein Smoothie ersetzt nicht die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit dem Thema gesunde Ernährung und die Umsetzung einer eventuell nötigen Ernährungsumstellung. Auch ist es kein Alibi, sich ansonsten den Rest des Tages von ungesunden Nahrungsmitteln zu ernähren.
Mein Tip 1
Suchen Sie sich für die Zubereitung eines Smoothies wirklich nur sehr nährstoffreiche Pflanzen aus, sogenannte Superfoods, Wildkräuter oder ähnliches, und legen Sie besonderen Wert auf Grünes. Man kann den Nährstoffgehalt gut z. B. durch die Zugabe von Getreidegras oder Algen steigern. Verwenden Sie weniger die beliebte Zutat Spinat, denn damit nehmen Sie viel Oxalsäure zu sich.
Mein Tip 2
Wenn Sie Smoothies zu sich nehmen möchten, dann achten Sie bitte darauf, den Brei nicht einfach nur zu trinken, sondern "essen" Sie ihn löffelweise und speicheln Sie dabei den Speisebrei ein! Alles andere ist auf Dauer nicht gesundheitsfördernd.
Mein Tip 3
Eine bessere und wirklich gesunde Variante ist, sich anstatt eines
Smoothies einen frisch gepressten Saft zuzubereiten. Wenn Sie
das Geld für einen Hochleistungsmixer ausgeben, können Sie
das auch für eine professionelle Saftpresse, die Ihnen die besten
Säfte aus jeglichem Gemüse, Grünpflanzen, und natürlich
auch aus Obst zaubert. Auf diese Weise kann Ihr Körper die ganze
Dichte der Nährstoffe sofort aufnehmen und der Verdauungsapparat
wird nicht schädlicherweise mit dem rohen, uneingespeichelten Pflanzenbrei
belastet. Sie werden den Zellen damit etwas unvergleichlich Gutes tun!
Etwas Besseres gibt es nicht. Mit frischen grünen Säften werden
in der alternativen Therapie sensationelle
Erfolge erzielt - nicht mit Smoothies. Das ist auch der Grund, warum
es bei uns Getreidegrassaft
gibt, und nicht einfach nur Getreidegras.
Allerdings können Sie dann nicht mit einem so langanhaltenden Sättigungsgefühl
rechnen, wie Sie das vielleicht von Smoothies kennen. Auch haben Sie
dann keine Ballaststoffe mehr in Ihrer Portion Nahrung, aber die Ballaststoffe
sind auch nicht der eigentliche Sinn eines Smoothies. Wenn Sie mehr Ballaststoffe
zu sich nehmen möchten, tun Sie das besser über andere Produkte,
nicht über eine Portion roh getrunkener Pflanzennahrung.
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