
Lieblings - Wildkraut Giersch / Geißfuß
- Mai 2016
- Bettina
Der Giersch oder auch Geißfuß (Aegopodium podagraria
L.) ist ein im Allgemeinen weniger bekanntes Wildkraut. Man kann
ihn, ähnlich wie die Brennnessel,
nahezu überall finden; an Wegrändern, in Wäldern, im
Garten, auf Wiesen. Häufig wird er deshalb ebenso als "Unkraut"
eingestuft. Dabei kann er als eine äußerst wertvolle Nahrungspflanze
mit einer hohen Nährstoffdichte dienen, besonders im Frühjahr.
Für mich gehört der Giersch tatsächlich zu meinen liebsten
Wildkräutern. Ich verwende ihn in den Frühlingsmonaten in
großen Mengen und bin jedes Mal wieder begeistert, was für
ein gutes und gesättigtes Gefühl er im Körper hinterlässt.
Er ist so geschmacksintensiv, dass man Speisen mit ihm für mein
Gefühl kaum noch würzen muss. Das spricht für seinen
Reichtum an wertvollen Mikronährstoffen, sekundären Pflanzenstoffen
und Chlorophyll. Den Geschmack
nach "grüner Pflanze" muss man allerdings mögen...
Wirkungen und Verwendungsmöglichkeiten des Giersch
Der Giersch findet heutzutage vor allem Anwendung in der Küche.
Auch in früheren Zeiten wurde die Pflanze als Gemüse verwendet.
Als Heilpflanze wird er in der Homöopathie verwendet, früher
volksmedizinisch bei Rheuma und Gichterkrankungen. Er punktet mit entzündungshemmenden,
entsäuernden und leicht harntreibenden Wirkungen.
In der Küche können Blätter, Knospen, Blüten, Stiele
und Früchte roh oder verarbeitet verwendet werden. Ich nutze vor
allem die Blätter als wertvolle Chlorophyll - und Mineralstofflieferanten.
Wildkräuter sind besonders reich an oft mangelnden Spurenelementen,
wenn sie in freier Natur unter tiefwurzelnden Bäumen wachsen.
Die Pflanze kann in vielfältiger Weise eingesetzt werden. Die Blätter
beispielsweise eignen sich roh für Salate oder grüne Smoothies,
in Suppen, Saucen, Aufläufen und vielen weiteren Gerichten. Geeignet
sind sie auch zur Herstellung von Tee oder zur Gewinnung von Frischsaft.
Man kann ein rohes Pesto aus den Blättern herstellen, ähnlich
wie mit dem Bärlauch.
Gut geeignet ist hier z. B. eine Mischung der beiden Pflanzen. Der Giersch
hat keinen scharfen und auch einen weniger attraktiven Geschmack als
Bärlauch, sodass auf jeden Fall Knoblauch hinzugegeben werden kann.
Die Blätter können beim Sammeln kaum verwechselt werden,
sie sind meist als erste Pflänzchen im Frühling zu finden.
Zu bevorzugen sind die jungen zarten Blätter. Sie können das
ganze Jahr über nachwachsen und geerntet werden. Ältere Blätter
sind eher zäh, sie eignen sich dann als Tee oder für erhitzte
Speisen.
Vorsicht ist geboten bei den Blüten, sie ähneln den Blüten
einiger anderer giftiger Pflanzen. Hier sollte genau auf die Form der
Blätter der Pflanze geachtet werden.

Die Inhaltsstoffe des Giersch
Der Giersch ist reich an Mineralstoffen und Spurenelementen. Darunter
sind nennenswerte Mengen an Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen, Kupfer,
Zink und Mangan. Interessant ist ein Vergleich mit Kopfsalat: der Giersch
bietet eine mehrfache Menge an den Vitaminen A und C und auch an Eiweiß.
Des Weiteren findet man ätherisch Öle, Flavonoide, Harz, Cumarine
und Phenolcarbonsäure.
Hinweis: Die Informationen zu gesundheitlichen Wirkungen sind nicht im Sinne einer Empfehlung oder Beratung zu einer medizinischen Behandlung zu verstehen. Wenn Sie gesundheitliche Beschwerden haben konsultieren Sie einen Arzt oder Heilpraktiker.
Quellen:
"Essbare Wildpflanzen" S. G. Fleischhauer, J. Guthmann, R.
Spiegelberger, AT Verlag 2010
www.heilkraeuter.de/lexikon
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